Wirtschaft

Konkurrenz für VW und Co.: Chinesische E-Autohersteller bauen in Deutschland Präsenz auf

Während die deutsche Außenpolitik mit der Frage ringt, ob man wegen der Wertedifferenz noch Geschäfte mit China machen solle, setzt ein großer chinesischer Autobauer nach dem anderen zum Sprung nach Deutschland an.
Konkurrenz für VW und Co.: Chinesische E-Autohersteller bauen in Deutschland Präsenz aufQuelle: AFP © Gred Baker

Chinesische Autobauer haben offenbar aus dem Scheitern beim Crashtest gelernt und bereiten sich jetzt für einen neuen Sprung auf den deutschen und europäischen Markt vor. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Artikel der Wirtschaftswoche (WW) hervor.

Dabei setzen die Chinesen klar auf Elektromobile. Im April wurde von BYD berichtet, der im Jahr 2026 insgesamt 120.000 Elektro-Autos in Deutschland verkaufen will. Nun ist Chery der nächste große Autohersteller, der vor allem auf strombetriebene SUVs und Crossover setzt. 

"Ich habe ein gutes Gefühl in Deutschland. Deutsche sind sehr freundlich zu Chinesen", zitiert die WW Cherys International Executive Vice President, Charlie Zhang. In Deutschland seien bereits Brückenköpfe errichtet. Im F&E-Zentrum in Raunheim nahe Frankfurt am Main sitzen circa 50 Techniker, bis Ende 2024 sollen es 200 sein. 

Zwar arbeitet Chery noch mit vielen Zulieferern der Elektromobilindustrie wie CATL und weiteren renommierten Zulieferern wie Magna, Continental oder Bosch zusammen, doch künftig sollen alle Kerntechnologien der Elektromobilität in eigener Hand bleiben. "Wir bauen gerade eine Giga-Fabrik", erzählt Zhang. 

Nach Markteintritten in Spanien, Mexiko, Israel, der Türkei, Kuwait, Australien und Neuseeland ist jetzt Deutschland an der Reihe. Im Frühjahr des kommenden Jahres bringt Chery mit dem Omoda 5 einen 4,40 Meter langen kompakten Crossover nach Deutschland, der gegen den BYD Atto 3 und den Cupra Ateca positioniert ist.

Auch Verhandlungen mit hiesigen Herstellern über den Bau einer Produktionsstätte in Deutschland laufen bereits. Dazu hat sich Zhang schon verschiedene Fabriken angeschaut. 

Laut dem chinesischen Autoexperten Zhong Shi haben chinesische E-Autohersteller gute Aussichten, sich auf dem europäischen Markt zu behaupten. "In der Ära der Benzinfahrzeuge hatten chinesische Autokonzerne in Europa, insbesondere auf dem deutschen Markt, keine Chance", zitierte ihn die Tagesschau im April, als es um die Pläne des anderen chinesischen Autobauers BYD ging. "Aber nach dem Beginn des Elektrozeitalters wird BYD die Möglichkeit haben, auf dem deutschen Markt zu konkurrieren."

China bleibt nach wie vor mit Abstand der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Im Jahr 2022 wurden Waren im Wert von 298,9 Milliarden Euro zwischen Deutschland und der Volksrepublik China gehandelt (Exporte und Importe). Im Juli veröffentlichte die Bundesregierung eine neue China-Strategie, in der ein "Umdenken" gegenüber Peking gefordert und neue Parameter für die Zusammenarbeit festgelegt werden. 

Mehr zum Thema - Ehemaliges BMW-Werk in Russland nimmt Produktion chinesischer Autos auf

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.