Nordamerika

Erster offen transsexueller Offizier der US-Armee soll für Russland spioniert haben

Das Ehepaar Major Jamie Lee Henry und Dr. Anna Gabrielian wurden in den USA wegen des Verdachts der Spionage für Russland angeklagt. Henry machte im Juni 2015 Schlagzeilen, denn er war der erste bekannte Offizier der US-Armee, der sich als transsexuell outete.
Erster offen transsexueller Offizier der US-Armee soll für Russland spioniert habenQuelle: Gettyimages.ru © Darko Labor/EyeEm

Zwei US-Amerikaner, darunter der erste offen transsexuelle Offizier der US-Armee, wurden verhaftet, nachdem sie einem russischen Botschaftsmitarbeiter – in Wirklichkeit ein verdeckter FBI-Agent – medizinische Informationen über Militärangehörige angeboten haben sollen. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Anklageschrift hervor.

Major Jamie Lee Henry und Dr. Anna Gabrielian aus Rockville, Maryland, wurden wegen Verschwörung und unrechtmäßiger Weitergabe von individuell identifizierbaren Gesundheitsinformationen angeklagt, berichtete das Baltimore Banner unter Berufung auf eine Bundesanklage vom Mittwoch.

Gabrielian, 36, ist als Dozentin für Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Johns Hopkins Medical School in Baltimore aufgeführt. Henry ist Arzt in Fort Bragg, North Carolina, und verfügt über eine Sicherheitsfreigabe für klassifizierte Informationen. Der Anklageschrift zufolge sollen sich die beiden "mehrmals" mit einem verdeckten FBI-Agenten getroffen haben, den sie offenbar für einen Mitarbeiter der russischen Botschaft hielten. Bei den Treffen sollen sie dem Agenten sensible medizinische Informationen über Mitglieder des US-Militärs und ihre Familien angeboten haben.

Henry machte im Juni 2015 Schlagzeilen, denn er war der erste bekannte Offizier der US-Armee, der sich als transsexuell outete. Obwohl das Baltimore Banner und andere Zeitungen Henry als "sie" bezeichneten, wird er in der Anklageschrift selbst als "er" und als Ehemann von Gabrielian bezeichnet.

"Durch Patriotismus gegenüber Russland motiviert" 

Das FBI behauptet, eine Nachricht von Gabrielian abgefangen zu haben, in der sie ihre Dienste für die russische Botschaft angeboten haben soll. Bei ihrem ersten Treffen mit dem verdeckten Ermittler in einem Hotel in Baltimore am 17. August soll Gabrielian zudem gesagt haben, dass sie "durch Patriotismus gegenüber Russland motiviert" sei. Auch sei sie bereit gewesen, ihre Entlassung oder eine Gefängnisstrafe zu riskieren.

Sie habe demnach auch erwähnt, dass Henry nicht nur Zugang zu medizinischen Akten habe, sondern auch Informationen über die Ausbildung des ukrainischen Militärs durch die USA anbieten könne. Henry, 39, wurde anschließend zum zweiten Treffen hinzugezogen.

"Mein Standpunkt ist, dass ich so viel helfen kann, wie ich will, bis die USA Russland tatsächlich den Krieg erklären", soll Henry dem Agenten gesagt haben. Und weiter: "An diesem Punkt werde ich einige ethische Probleme haben, mit denen ich mich auseinandersetzen muss."

Während des Treffens am 31. August in einem Hotel in Gaithersburg soll Gabrielian medizinische Informationen über die Ehefrau eines Mitarbeiters des Office of Naval Intelligence (ONI), des Nachrichtendienstes der US Navy, angeboten haben. Zudem habe sie darauf hingewiesen, dass dies Informationen seien, die "Russland ausnutzen könnte." Henry soll medizinische Informationen über fünf Patienten in Fort Bragg zur Verfügung gestellt haben.

Die Anklageschrift gegen das Paar wurde am Mittwoch eingereicht. Nach ihrem ersten Erscheinen vor Gericht wurden Henry und Gabrielian in den Hausarrest entlassen.

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