Deutschland

Berlin mal wieder: Pleiten, Pech und Preisexplosionen am Beispiel 'Besucherzentrum des Bundestags'

Laut Informationen der Hauptstadtpresse verzögert sich die Eröffnung des Besucherzentrums bis Ende 2029. Grund dafür seien "zeitintensive Verhandlungen", zudem befürchtete Kostensteigerungen bis zu 200 Millionen Euro.
Berlin mal wieder: Pleiten, Pech und Preisexplosionen am Beispiel 'Besucherzentrum des Bundestags'© Screenshot: Competitionline.com/©Markus Schietsch Architekten

Seit dem Jahr 2014 laufen in der Hauptstadt die planungstechnischen Vorbereitungen für ein Besucher- und Informationszentrum (BIZ) des Deutschen Bundestags, unweit des Berliner Reichstags. Der dabei anvisierte Baustart verzögert sich nun laut Informationen der Berliner Zeitung erneut bis in das Jahr 2025. Die damit verbundene Verzögerung der Fertigstellung und Eröffnung verschiebt "sich dadurch vom Februar 2029 auf Oktober 2029". Weiter heißt es zu einem weiteren Planungs- und Durchführungsdesaster in Berlin:

"Die Übergabe des BIZ an den Deutschen Bundestag ist danach sogar erst im Oktober 2030 vorgesehen … Das Projekt reiht sich damit ein in die Liste der besonders langwierigen Bauvorhaben."

Als möglicher Fertigstellungstermin wurde im ersten Jahr der Planungen noch "Ende 2022, spätestens Mitte 2023 genannt". Die vorgeschobenen "zeitintensiven Verhandlungen zu einer städtebaulichen Vereinbarung mit dem Land Berlin", hätten nun dahin gehend Auswirkungen, dass die benötigte "Festsetzung des Bebauungsplans" sich dadurch "mit einer Verzögerung von zwölf Monaten" auf März 2024 verschiebt. Ein weiteres Planungsproblem lautet:

"Dies habe Auswirkungen auf die Einreichung des Bauantrags für das BIZ und die geplante unterirdische Kältezentrale (UKZ), die zur Klimatisierung der Räume vorgesehen sei."

Zur Angabe der vorgesehenen, wie auch unerwarteten Preisdynamiken, hätte das zuständige Bundesfinanzministerium für den Bau des BIZ im Juni 2021 "eine Kostenobergrenze von 252,8 Millionen Euro anerkannt". Bekannt war seit diesem Zeitpunkt jedoch:

"Unter Berücksichtigung von Risikokosten und Baukostensteigerungen standen allerdings schon damals Gesamtkosten von rund 365 Millionen Euro im Raum."

Im Jahr 2014 wurden die Kosten laut Berliner Zeitung "noch auf 150 Millionen Euro beziffert". Eine "aktualisierte Kostenberechnung" werde nun für Ende des Jahres erwartet. Zukünftig sollen dann laut den bisherigen Plänen "alle Besucher des Reichstagsgebäudes im BIZ kontrolliert werden und durch einen Tunnel unter der Scheidemannstraße hindurch bis vor das Westportal des Reichstagsgebäudes gelangen". 

Stichworte zum Berliner Phänomen von "Pleiten, Pech und Preisexplosionen" lauten 'Flughafen BER', 'BND-Neubau', 'Staatsoper Unter den Linden', jüngst das Sanierungsprojekt 'Komische Oper' sowie das 'Ausweich-Quartier' des Bundespräsidenten, der 'Erweiterungsbau' des Bundestages, die sogenannte 'Kanzler U-Bahn', Verlängerung der Stadtautobahn A100 sowie der Bau des Humboldt-Forums auf dem ehemaligen Gelände des Palasts der Republik.

Die "umfangreiche Sanierung" des Mittelmeerhauses des Berliner Botanischen Gartens ab Spätsommer 2023, "bevor es für mehrere Jahre geschlossen wird", soll aktuell noch mit überschaubaren 24 Millionen Euro veranschlagt sein. Mögliche Ereignisse ungeplanter Dynamiken sind leider für die Steuerzahler zu befürchten.

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