Europa

Medienbericht: EU steht womöglich vor einer weiteren Energiekrise

Geopolitische Spannungen und Versorgungsprobleme könnten sich laut einem "Oilprice"-Bericht direkt auf die Gaspreise auswirken. Durch den Winter und die steigende Nachfrage aus Asien könnte die EU vor einer neuen Energiekrise stehen.
Medienbericht: EU steht womöglich vor einer weiteren EnergiekriseQuelle: Legion-media.ru © Bihlmayerfotografie

Der Beginn der Hauptverbrauchssaison in der EU und die steigende Nachfrage aus Asien könnten die Preise für Erdgas auf dem Kontinent in die Höhe treiben, obwohl es weltweit ein reichliches Angebot an Flüssigerdgas (LNG) gibt, berichtete die Energie-Nachrichtenseite Oilprice kürzlich.

Dem Bericht zufolge wurde die Situation durch eine Reihe von Faktoren wie geopolitische Spannungen, darunter die jüngste Besetzung eines Schiffs durch jemenitische Huthis, verschärft. Herausforderungen in der Versorgungskette, wie die Beschränkungen im Panamakanal und die Risiken im Suezkanal, haben dem Bericht zufolge auch die weltweite LNG-Verschiffung und die Preisgestaltung beeinträchtigt.

"Die Anfälligkeit für jedes Ereignis, das die Preise beeinflussen kann, wurde Anfang dieser Woche deutlich, als die europäischen Benchmark-Preise sprunghaft anstiegen, nachdem bekannt wurde, dass die Huthis ein Frachtschiff im Roten Meer beschlagnahmt hatten", schrieb Oilprice.

Die Nachrichtenseite merkte an, dass das Schiff mit einem israelischen Unternehmen in Verbindung stand und daher weithin als Zeichen für eine mögliche Eskalation des Konflikts im Nahen Osten angesehen wurde.

Dem Bericht zufolge, der sich auf den Finanzdienstleister S&P Global beruft, glauben einige Experten in der Gashandelsbranche, dass die LNG-Preise nicht viel höher steigen werden, selbst angesichts der steigenden geopolitischen Risiken im Nahen Osten.

Andere Experten weisen darauf hin, dass die Schifffahrtsnachrichten in letzter Zeit für alle Arten von Rohstoffen aufgrund der eingeschränkten Beförderung durch den Panamakanal und der riskanteren Passage durch den Suezkanal infolge des Konflikts zwischen Israel und der Hamas sehr wichtig geworden sind.

Asiatische Käufer von US-amerikanischem LNG haben ebenfalls nach alternativen Routen gesucht, da der Verkehr an der wichtigen Engstelle zwischen Nord- und Südamerika eingeschränkt ist, was zu einem Anstieg der Frachtraten führen dürfte, heißt es in dem Bericht.

"Apropos Angebot: Es mag reichlich vorhanden sein, aber wie der Freeport-Ausfall im letzten Jahr gezeigt hat, ist dieser Überfluss nur einen Ausfall von einer Störung und einem Preisanstieg entfernt", schrieb Oilprice.

Die Explosion in einer großen US-Gasexportanlage im vergangenen Juni legte die Anlage für den Rest des Jahres still. Freeport, auf das vor der Explosion ein Zehntel der europäischen LNG-Einfuhren entfiel, wurde erst im Februar dieses Jahres wieder in Betrieb genommen. Dieser Fall von "höherer Gewalt" hatte zu einem sprunghaften Anstieg der Gaspreise auf dem Kontinent geführt.

Da die Temperaturen im Winter sinken, könnten die Gaspreise in der EU weiter ansteigen, während die globalen Preise möglicherweise stabiler sind, so Oilprice.

Ein warmer Winter im vergangenen Jahr und die Bemühungen der EU, Vorräte anzulegen, trugen dazu bei, eine Wiederholung der Energiekrise von 2021 zu vermeiden, als die Gaspreise in der Region auf über 300 Euro pro Megawattstunde anstiegen, nachdem die EU beschlossen hatte, sich von russischen Lieferungen abzuwenden.

Die europäischen Gaspreise waren in dieser Woche unbeständig, da die Händler den höheren Wärmebedarf bei kälterem Wetter mit den immer noch fast vollen EU-Lagerbeständen abwägten. Im Vergleich zum Beginn des Monats wurden die Terminkontrakte für Gas an der niederländischen TTF Natural Gas, der "Messlatte" für den europäischen Gashandel, am Mittwoch um 11.04 Uhr (GMT) um 1,3 Prozent niedriger bei 44,66 US-Dollar pro Megawattstunde gehandelt.

Mehr zum Thema - Bundesnetzagentur gesteht ein: Gas könnte doch nicht für den Winter reichen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.